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Schwester Astrid M. Meyer

Schwester Astrid M. Meyer war eine herausragende Persönlichkeit. Sie wirkte seit 1972 im St.-Nikolaus-Hospital, davon lange Jahre als Oberin im Orden der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Karl Borromäus in Wallerfangen. Am 9. September 2020 ist sie im Alter von 87 Jahren verstorben. In einer schwierigen Zeit sorgte sie für den Fortbestand des St.-Nikolaus-Hospitals.

In den siebziger und achtziger Jahren strebten die Kostenträger, d.h. die Krankenkassen, und Gesundheitspolitiker bundesweit aus “Kosten- und Qualitätsgründen” die Schließung kleiner Krankenhäuser an, überwiegend Belegkrankenhäuser. Nur größere, zentrale Häuser sollten die Krankenhauslandschaft formieren. Viele kleine Krankenhausträger gaben auf.

Schwester Astrid widersetzte sich vehement diesen Bestrebungen. Im Verbund mit dem Verwaltungsrat der Adolf von Galhau’schen Sophienstiftung sowie kommunalen Verantwortlichen sicherte sie so den Fortbestand des Wallerfanger Krankenhauses. Nach einer positiven Entscheidung des Bundessozialgerichtes für das St.-Nikolaus-Hospital kam es zu einer Einigung und sogenannten saarländischen Lösung. Das Belegkrankenhaus in Wallerfangen wurde zu einer Fachklinik für geriatrische Rehabilitation mit Akutbereich. Außerdem erhielt die Adolf von Galhau’sche Sophienstiftung den Versorgungsauftrag zur stationären und teilstationären Aufnahme aller psychiatrisch behandlungsbedürftigen Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Saarlouis. Die Eröffnung der Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Wallerfangen erfolgte im Jahr 1997.

Dem unermüdlichen und klugen Wirken der Ordensfrau Schwester Astrid M. Meyer sind der Erhalt und die Konsolidierung des St.-Nikolaus-Hospitals zu verdanken. Ihre Leistungen und ihre menschliche Haltung verdienen es, in besonderer Weise hervorgehoben zu werden. Im Rückblick war das Engagement von Schwester Astrid für die Sophienstiftung ein Glücksfall und ein notwendiger Resonanzboden für gelebte Sozialethik zugleich. Bescheiden und unerschütterlich nahm sie ihre Position ein am Weg des St.-Nikolaus-Hospitals in die Moderne. Als Fazit bleibt keine andere Haltung als eine tiefe Bewunderung. Wir werden sie vermissen, sind aber auch dankbar für die Zeit, die wir mit ihr hatten. Am Mittwoch, dem 16. September 2020, wurde Schwester Astrid bestattet in einem Grab in der Nähe des Mutterhauses der Borromäerinnen in Trier.

Text: Rainer Darimont